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Donnerstag, 31. Mai 2018

Dünne Luft



Um 8.00 Uhr früh gaben wir das Auto am Flughafen wieder ab und schnappten uns ein Taxi. Das brachte uns zum Busbahnhof von Salta. Wir waren früh dran und hatten noch ein wenig Zeit. So spielte ich mit Max „Ich packe meinen Koffer“. Mit etwas Verspätung verließen wir Salta. Wir hatten  spitzen Plätze, denn wir saßen ganz oben in der 1. Reihe und hatten den perfekten Blick nach vorn. Die Fahrtzeit sollte etwa 7 Stunden betragen für gerade einmal knapp 450 km. Der Bus war schon in die Jahre gekommen und sah auch nicht mehr sehr hygienisch aus, aber dafür fuhr der Fahrer sehr vernünftig, so dass wir während der ganzen Zeit keine Bedenken hatten. Die Sonne brannte genau durch unser Fenster. Die Landschaft wurde immer karger und trister. Am Straßenrand knabberten Lamas und Alpakas an vertrockneten Grasstängeln. Als wir bereits über 3 Stunden unterwegs passierten wir ein Schild- 3780 m über dem Meeresspiegel. Im Ohr merkten wir nur ein leichtes Knacken, wie vom Flugzeug, sonst genossen wir nur die Fahrt. Auf der Strecke stiegen immer wieder Leute ein und aus. Von der spanischen Kolonialzeit war hier nichts mehr zu merken. Hier lebten nur noch Indios, die aussahen, wie ein Asiat nur etwas kräftiger gebaut und mit sehr viel dunklerer Hautfarbe. Pünktlich nach 7 Stunden kamen wir in La Quiaca, dem Grenzort an der bolivianischen  Grenze an. Mit dem Taxi fuhren wir zu unserem Hostel. Hier werden wir 2 Nächte bleiben. Langsam registrierte unser Körper die Höhe. Uns wurde schwindelig, das Gesicht  kribbelte und leichte Kopfschmerzen setzten ein. Nach 500 m schnauften wir vor Anstrengung. Max funktionierte nur noch minimal. Er war abwesend, ruhig und lief immer irgendwohin, nur nicht dahin wo wir waren. Wir kauften uns auf dem Markt ein paar Zutaten ein und kochten in unserer Unterkunft. Die, wohlgemerkt, sehr schön und regionstypisch eingerichtet war. Als die Sonne unter ging wurde es mit einem Schlag kalt oder besser gesagt sehr kalt. Zum Glück hatten wir warme Decken und eine Heizung in unserem Zimmer. Doch das half nicht die Symptome der Höhe zu beseitigen. Frank und Max ging es halbwegs gut. Max schlief schnell ein, Frank hatte Probleme dabei und machte erst in den frühen Morgenstunden die Augen zu. Ich hingegen schlief so gut wie gar nicht. Mein Brustkorb schmerzte, der Druck in meinem Kopf war stellenweise fast nicht zu ertragen und mein Herz raste wie nach einem Sprint.
Ich hoffe, dass es uns morgen besser geht und wir die Zeit hier genießen können.


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