Wie fast an jedem Morgen waren wir, oder besser gesagt ich,
planlos, wo es heute hingehen sollte. Die Grobe Richtung stand fest. Die
Südküste war unser Ziel, aber wo genau es hingehen sollte stand nicht fest. Das
Einzige, was wir wussten war, wir brauchten Wasser. So steuerten wir als erstes
Port Augusta an. Die Stadt lag auf unserem Weg. Nach dem Auffüllen des
Frischwassertankes guckten wir auf
unsere App. Diese nutzen wir schon in Neuseeland und in Australien hatte sie
uns auch schon gute Dienste geleistet. Mit ihr fanden wir unsere Stellplätze,
ob gegen Gebühr oder ohne. Mit ihrer Hilfe steuerten wir die nächste Station
für Trinkwasser an, fanden heraus, wo der nächste Waschsalon zu finden war oder
welche Ausstattung der Campingplatz hatte. Auch verriet sie uns, was wir etwa
für einen Stellplatz bezahlen mussten. So guckten wir auf die Karte der App und
fanden ganz an der Spitze der Eyre Peninsula bei Port Lincoln einen freien
Stellplatz. Das sah gut aus und es waren nur 4 Stunden bis dorthin, also genügend
Zeit um vor Sonnenuntergang dort anzukommen. Wenn sich einige Fragen, das ich
nur sage 4 Stunden, dann liegt das einfach daran, dass das Autofahren in
Australien ungemein endspannend ist und nicht ansatzweise etwas mit dem Verkehr
in Deutschland zu tun hat. Eine 5 stündige Fahrt ist ein Kurztrip in
Australien. Die Zeit vertrieben wir uns mit dem Hören der Hörspiele von unserem
Lieblingshelden „John Sinclare“, der schon zum x-ten Male die Welt vor dem
Untergang gewahrte und er bei seinem Kampf Sterne vor seinen Augen funkelten,
da er mal wieder hart am Kopf getroffen worden ist. Wir amüsierten uns
prächtig.
Nach fast 4 Stunden verließen wir dann die asphaltierte
Straße und folgten einer festplanierten Sandstraße. Dieser folgten wir noch
ganze 12 km, wobei es manchmal ziemlich holprig wurde. Doch dann kamen wir in
unserem kleinen Paradies an. Wir befanden uns weit weg von jeder Ortschaft,
unmittelbar hinter den Dünen. Der Platz war riesig, aber überall verstreut
wuchsen kleinen Büsche und Bäume. Hinter den Dünen hörten wir das Meer
rauschen, welches nur einige Meter entfernt war. Wir waren ganz alleine, nur
ein einziger SUV donnerte den Weg direkt zum Strand. Es war ein junger Mann mit
seinem Hund. Er blieb nur eine kurze Zeit und dann hatten wir alles für uns
alleine. Wir waren buchstäblich von der Außenwelt abgeschnitten, denn es gab
nicht einmal ein Telefonnetz in der Nähe. Wir spazierten noch einmal zum
Strand, bevor die Sonne unterging. Es wurde kühl. Der Herbst kam über
Südaustralien herein.
Was wir morgen machen werden, wissen wir noch nicht. Am
liebsten hier bleiben, aber wir haben noch viele Dinge zu erledigen, die nicht
aufzuschieben sind.
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