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Freitag, 4. Mai 2018

Ein Idyll am Meer



Wie fast an jedem Morgen waren wir, oder besser gesagt ich, planlos, wo es heute hingehen sollte. Die Grobe Richtung stand fest. Die Südküste war unser Ziel, aber wo genau es hingehen sollte stand nicht fest. Das Einzige, was wir wussten war, wir brauchten Wasser. So steuerten wir als erstes Port Augusta an. Die Stadt lag auf unserem Weg. Nach dem Auffüllen des Frischwassertankes  guckten wir auf unsere App. Diese nutzen wir schon in Neuseeland und in Australien hatte sie uns auch schon gute Dienste geleistet. Mit ihr fanden wir unsere Stellplätze, ob gegen Gebühr oder ohne. Mit ihrer Hilfe steuerten wir die nächste Station für Trinkwasser an, fanden heraus, wo der nächste Waschsalon zu finden war oder welche Ausstattung der Campingplatz hatte. Auch verriet sie uns, was wir etwa für einen Stellplatz bezahlen mussten. So guckten wir auf die Karte der App und fanden ganz an der Spitze der Eyre Peninsula bei Port Lincoln einen freien Stellplatz. Das sah gut aus und es waren nur 4 Stunden bis dorthin, also genügend Zeit um vor Sonnenuntergang dort anzukommen. Wenn sich einige Fragen, das ich nur sage 4 Stunden, dann liegt das einfach daran, dass das Autofahren in Australien ungemein endspannend ist und nicht ansatzweise etwas mit dem Verkehr in Deutschland zu tun hat. Eine 5 stündige Fahrt ist ein Kurztrip in Australien. Die Zeit vertrieben wir uns mit dem Hören der Hörspiele von unserem Lieblingshelden „John Sinclare“, der schon zum x-ten Male die Welt vor dem Untergang gewahrte und er bei seinem Kampf Sterne vor seinen Augen funkelten, da er mal wieder hart am Kopf getroffen worden ist. Wir amüsierten uns prächtig.
Nach fast 4 Stunden verließen wir dann die asphaltierte Straße und folgten einer festplanierten Sandstraße. Dieser folgten wir noch ganze 12 km, wobei es manchmal ziemlich holprig wurde. Doch dann kamen wir in unserem kleinen Paradies an. Wir befanden uns weit weg von jeder Ortschaft, unmittelbar hinter den Dünen. Der Platz war riesig, aber überall verstreut wuchsen kleinen Büsche und Bäume. Hinter den Dünen hörten wir das Meer rauschen, welches nur einige Meter entfernt war. Wir waren ganz alleine, nur ein einziger SUV donnerte den Weg direkt zum Strand. Es war ein junger Mann mit seinem Hund. Er blieb nur eine kurze Zeit und dann hatten wir alles für uns alleine. Wir waren buchstäblich von der Außenwelt abgeschnitten, denn es gab nicht einmal ein Telefonnetz in der Nähe. Wir spazierten noch einmal zum Strand, bevor die Sonne unterging. Es wurde kühl. Der Herbst kam über Südaustralien herein.
Was wir morgen machen werden, wissen wir noch nicht. Am liebsten hier bleiben, aber wir haben noch viele Dinge zu erledigen, die nicht aufzuschieben sind.









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