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Dienstag, 29. Mai 2018

Das Dorf in den Bergen


Heute packten wir unsere Sachen mal wieder zusammen. Das Auto war bis unter dem Dach mit unseren Koffern bepackt. Max fand auch noch einen Platz auf der Rückbank. Wir wollten heute in den Norden von Salta, etwa 200 km entfernt. Doch vorher mussten wir noch einmal Geld holen. Oh ja, wir hatten wieder Geld auf dem Konto, dass lässt einen doch das Leben wieder ein wenig entspannter planen. Da die meisten Banken in Salta sich fast alle im Zentrum der Stadt befinden, dachten wir, wir fahren mal kurz hin, holen Geld und dann los. Doch es war die absolute Katastrophe. Die Straßen waren verstopft und immer wenn wir in eine Straße abbiegen wollten, war diese gesperrt. So kurvten wir ziemlich planlos immer um denselben Platz und fanden nicht einmal einen Parkplatz. Die Ordnungshüter starrten einen schon böse an, wenn man nur langsam fuhr und verteilten lustig Strafzettel. Nachdem wir fast eine halbe Stunde in der Stadt rumgekurvt waren beendeten wir dieses Adventure und machten uns ohne Geld in der Tasche auf den Weg aus der Stadt.
Wie immer führten gut ausgebaute Autobahnen aus der Stadt, dann wurde es aber immer provinzieller. Die Straßen wurden schlechter und langsam immer schmaler. Wie schmal, konnten wir erst nicht glauben. Ich fragte Frank, ob ich ausversehen irgendwie auf den Radweg geraten sei, denn breiter war die Straße nicht. So fuhr ich konsequent in der Mitte, in der Hoffnung, dass bloß keiner von vorn kommt. Erschwerend kam noch hinzu, dass die Straße in Serpentinen in die Berge  führte und wir uns in eine Art Hochlandregenwald wiederfanden. Die Aussicht war grandios, aber mir zauberte die Strecke ein paar Schweißperlen auf die Stirn. Nach über einer Stunde konsequentem Bremsen, Gas geben und Lenken passierten wir die Stadt San Salvador de Jujuy. Danach wurde die Straße wieder besser und vor allem breiter. Doch mit der Zeit merkten wir einen leichten Druck auf den Ohren. Es ging hoch und das ziemlich rasant. Die Vegetation wurde karger und die Berge höher und höher. Die Landschaft verwandelte sich in ein trostloses Farbenmeer aus Gestein. Nackte Felsen gespickt mit Mannshohen Kakteen. Ein Bild wie von einem anderen Planeten. Wir waren begeistert. Nach über 3 Stunden Fahrt bogen wir von der Hauptstraße ab und erreichten das Dorf Purmamarca. Wir befanden uns auf 2300 Meter Höhe. Die Hauptstraße war bestimmt vor vielen Jahren mal asphaltiert gewesen. Kleine Abschnitte Teer unter Sand und Steinen zeugten davon. Durch die kleine Straße donnerten große Reise- und Linienbusse, die eine undurchdringliche Staubwolke hinter sich herzogen. Nach einigen Problemen unsere Unterkunft zu finden, waren wir dann erfolgreich. Wir wurden von einer sehr netten jungen Frau mit ihrem Hund begrüßt. Sie deutet uns, dass wir das Auto auf das Grundstück fahren könnten. Dann übergab sie uns den Schlüssel zu unserem Bungalow. Er war sehr einfach, aber zweckmäßig. Das besondere an der Lage war, den märchenhafte Blick auf die Berge, die genau vor unsere Nase in den unterschiedlichsten Farben in den Himmel ragten. Wir waren einfach nur noch überwältigt. Wir hatten riesigen Hunger und gingen gleich, nachdem wir das Auto ausgeräumt hatten, in das Dorf. Dort kehrten wir in einem Restaurant ein und bestellten uns eine typische argentinische Grillplatte bestehend aus Bauchspeck, Steak, Brat- und Blutwurst, Kalbsbrie und Hähnchenkeule. So stopften wir uns den Bauch voll und waren danach erst einmal für lange Zeit satt. Nach dem ausgiebigen Mahl schlenderten wir noch ein bisschen durch die Straße und guckten uns in den Geschäften um, die überall zu finden waren. Da wir noch vorhaben nach Bolivien zu reisen und es dort empfindlich kalt werden kann, entschlossen wir uns mit warmen Pullovern einzudecken. Diese fand man an jeder Straßenecke in alles Ausführungen. Das Besondere ist, dass sie aus Alpacca Wolle sind und unwahrscheinlich weich und warm sind.
Den Abend verbrachten wir an unserem Bungalow und sahen zu wie die Sonne über den Bergen verschwand. Schon lange fühlte ich mich nicht so zufrieden und  glücklich. Ich ruhte in mir selbst und genoss den wunderbaren Blick auf die Berge.
Morgen müssen wir leider schon wieder nach Salta zurück, aber der Weg hierher war einfach nur schön und bin froh, dass diese Reise unternommen haben.












1 Kommentar:

  1. Ihr Lieben!
    Vielen Dank für die Glückwünsche. Bei uns ist es derzeit immer noch sehr heiß und kein Regen in Sicht. Ich möchte nicht wissen,wie hoch die Wasserrechnung wird. Denn wir müssen drei mal die Woche den Rasen wässern.Unser schöner Rasen, der war teurer als mein Auto. GLG Eure Yvi

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