Heute packten wir unsere Sachen mal wieder zusammen. Das
Auto war bis unter dem Dach mit unseren Koffern bepackt. Max fand auch noch
einen Platz auf der Rückbank. Wir wollten heute in den Norden von Salta, etwa
200 km entfernt. Doch vorher mussten wir noch einmal Geld holen. Oh ja, wir
hatten wieder Geld auf dem Konto, dass lässt einen doch das Leben wieder ein
wenig entspannter planen. Da die meisten Banken in Salta sich fast alle im
Zentrum der Stadt befinden, dachten wir, wir fahren mal kurz hin, holen Geld
und dann los. Doch es war die absolute Katastrophe. Die Straßen waren verstopft
und immer wenn wir in eine Straße abbiegen wollten, war diese gesperrt. So
kurvten wir ziemlich planlos immer um denselben Platz und fanden nicht einmal
einen Parkplatz. Die Ordnungshüter starrten einen schon böse an, wenn man nur langsam
fuhr und verteilten lustig Strafzettel. Nachdem wir fast eine halbe Stunde in
der Stadt rumgekurvt waren beendeten wir dieses Adventure und machten uns ohne
Geld in der Tasche auf den Weg aus der Stadt.
Wie immer führten gut ausgebaute Autobahnen aus der Stadt,
dann wurde es aber immer provinzieller. Die Straßen wurden schlechter und
langsam immer schmaler. Wie schmal, konnten wir erst nicht glauben. Ich fragte
Frank, ob ich ausversehen irgendwie auf den Radweg geraten sei, denn breiter
war die Straße nicht. So fuhr ich konsequent in der Mitte, in der Hoffnung,
dass bloß keiner von vorn kommt. Erschwerend kam noch hinzu, dass die Straße in
Serpentinen in die Berge führte und wir
uns in eine Art Hochlandregenwald wiederfanden. Die Aussicht war grandios, aber
mir zauberte die Strecke ein paar Schweißperlen auf die Stirn. Nach über einer
Stunde konsequentem Bremsen, Gas geben und Lenken passierten wir die Stadt San Salvador de Jujuy. Danach wurde die
Straße wieder besser und vor allem breiter. Doch mit der Zeit merkten wir einen
leichten Druck auf den Ohren. Es ging hoch und das ziemlich rasant. Die Vegetation
wurde karger und die Berge höher und höher. Die Landschaft verwandelte sich in
ein trostloses Farbenmeer aus Gestein. Nackte Felsen gespickt mit Mannshohen Kakteen.
Ein Bild wie von einem anderen Planeten. Wir waren begeistert. Nach über 3
Stunden Fahrt bogen wir von der Hauptstraße ab und erreichten das Dorf
Purmamarca. Wir befanden uns auf 2300 Meter Höhe. Die Hauptstraße war bestimmt
vor vielen Jahren mal asphaltiert gewesen. Kleine Abschnitte Teer unter Sand
und Steinen zeugten davon. Durch die kleine Straße donnerten große Reise- und
Linienbusse, die eine undurchdringliche Staubwolke hinter sich herzogen. Nach
einigen Problemen unsere Unterkunft zu finden, waren wir dann erfolgreich. Wir
wurden von einer sehr netten jungen Frau mit ihrem Hund begrüßt. Sie deutet
uns, dass wir das Auto auf das Grundstück fahren könnten. Dann übergab sie uns
den Schlüssel zu unserem Bungalow. Er war sehr einfach, aber zweckmäßig. Das
besondere an der Lage war, den märchenhafte Blick auf die Berge, die genau vor
unsere Nase in den unterschiedlichsten Farben in den Himmel ragten. Wir waren
einfach nur noch überwältigt. Wir hatten riesigen Hunger und gingen gleich,
nachdem wir das Auto ausgeräumt hatten, in das Dorf. Dort kehrten wir in einem Restaurant
ein und bestellten uns eine typische argentinische Grillplatte bestehend aus
Bauchspeck, Steak, Brat- und Blutwurst, Kalbsbrie und Hähnchenkeule. So
stopften wir uns den Bauch voll und waren danach erst einmal für lange Zeit
satt. Nach dem ausgiebigen Mahl schlenderten wir noch ein bisschen durch die
Straße und guckten uns in den Geschäften um, die überall zu finden waren. Da wir
noch vorhaben nach Bolivien zu reisen und es dort empfindlich kalt werden kann,
entschlossen wir uns mit warmen Pullovern einzudecken. Diese fand man an jeder
Straßenecke in alles Ausführungen. Das Besondere ist, dass sie aus Alpacca Wolle
sind und unwahrscheinlich weich und warm sind.
Den Abend verbrachten
wir an unserem Bungalow und sahen zu wie die Sonne über den Bergen verschwand.
Schon lange fühlte ich mich nicht so zufrieden und glücklich. Ich ruhte in mir selbst und genoss
den wunderbaren Blick auf die Berge.
Morgen müssen wir
leider schon wieder nach Salta zurück, aber der Weg hierher war einfach nur
schön und bin froh, dass diese Reise unternommen haben.
Ihr Lieben!
AntwortenLöschenVielen Dank für die Glückwünsche. Bei uns ist es derzeit immer noch sehr heiß und kein Regen in Sicht. Ich möchte nicht wissen,wie hoch die Wasserrechnung wird. Denn wir müssen drei mal die Woche den Rasen wässern.Unser schöner Rasen, der war teurer als mein Auto. GLG Eure Yvi