Daniel war so nett und hatte uns einen Taxifahrer besorgt,
der uns zu dem Nationalpark bringen und auch wieder abholen sollte. Dieser
Stand, wie ausgemacht, Punkt 9.00 Uhr vor der Tür. Er begrüßte uns sehr
herzlich. Sein ganzes Erscheinungsbild zeugte von Seriosität und sehr gutem
Benehmen. Wir sollten nicht enttäuscht werden. Auch wenn wir nur sporadisch ein
paar Worte wechselten, da er nur wenig englisch und wir nur wenig spanisch
sprachen, waren es die kleinen Gesten, die uns so sehr gefielen. Er öffnete mir
die Tür und war auch sonst der perfekte Gentleman.
Am Nationalpark angekommen kauften wir uns noch die Eintrittskarten.
Es waren viele Menschen, vorwiegend Reisegruppen vor Ort. Uns wurde gesagt,
dass es im Moment nicht so voll sei, da die Saison schon zu Ende ist. Gut das
wir diese Zeit gewählt hatten. Das Wetter war fantastisch, blauer Himmel und
etwa 20°C. Bessere Bedingungen kann man sich kaum vorstellen. Unser erstes Ziel
war der „Garganta del Diabolo“, der „Teufelsschlund“. Um dorthin zu kommen
gingen wir einen kurzen Pfad etwa 10 Minuten zur Bahnstation. Von dort fuhr
eine kleine Bahn zur Station am „Teufelsschlund“. Wie ich schon erwähnt hatte,
waren viele Menschen im Park und diese hatten sich, nach meinem Gefühl, alle an
der Bahnstation eingefunden. Wir hatten erst ein wenig Mühe uns in dem Getümmel
zurecht zu finden, doch nach einen kurzen Sondierung der Lage verstanden wir
dann, dass wir erst ein Art Ticket ausgehändigt bekommen müssen. Dieses Ticket
berechtigt uns dann in die darauf vermerkte Bahn zu steigen. So hatten wir das „Glück“
und mussten über eine halbe Stunde warten. Die Zeit nutzten wir, uns die
Umgebung anzuschauen und die Menschen dabei zu beobachten, wie sie sich die
aufdringlichen Nasenbären vom Hals hielten. Diese waren auch überall. Kaum
raschelte eine Tüte oder jemand ging mit einen Sandwich in der Hand an ihnen
vorbei, dann wurden sie sehr aufdringlich. Max fand die ganze Situation sehr
befremdlich. Ihn störten die absolute Distanzlosigkeit der Tiere und noch mehr,
die Personen, die dieses Verhalten auch noch durch das Füttern der Tiere forcierte.
Mit einem Glockenschlag fuhr die Bahn ein. Die Menschenmenge drängte sich auf
die Sitzplätze. Wir saßen etwas zusammengepfercht auf der Bank. Die Bahn setzte
sich mit Schritttempo in Bewegung und beschleunigte auf schnelle
Schrittgeschwindigkeit. So bewältigten wir die 2,5 km in entspannter
Geschwindigkeit. Am Zug flog eine Vielzahl an Schmetterlingen an uns vorbei
oder begleiteten uns sogar. An der Bahnstation drängten die Menschen aus dem
Zug und verteilten sich. Die meisten machten sich auf den Weg zum
Teufelsschlund, der etwa 1,2 km zu Fuß über ein Brückensystem zu erreichen war.
Dabei überquerten wir den Fluss Iguazu. Der Ausblick war vielversprechend. Von weitem
hörten wir schon das Tosen des Wasserfalls. Die Gischt war weit über dem Boden zusahen.
Der Menschenstrom arbeitete sich weiter über die Brücken. Bis wir ihn
erblickten. Enorme Wassermassen stürzen tief in den Abgrund, der nicht zu
erkenne war. Mit jedem Windstoß kam ein Sprühregen über uns hinweg. Das war
schon mal ein bombastischer Auftritt der Natur. Nach dem Erlebnis gingen wir
zur Bahn und kehrten an unserem Ausgangspunkt zurück. Auf dem Weg begleiteten
uns die vielen Schmetterlinge, die sich bereitwillig auf uns setzten. Auch
Affen sahen wir den Bäumen, wie sie herumtollten. Als nächstes nahmen wir uns einen Weg vor, der
uns zu dem unteren Teil der Wasserfälle führte. Von hier sahen wir die
Ausläufer dieses riesigen Gebietes. Auf dem Weg gab es immer wieder ein Oh und
Ah. Die Kamera stand fast nicht still. Da die Sonne besonders günstig stand,
was es schwer einen Regenbogen nicht zu sehen. Überall wo die Gischt in den
Himmel schoss zauberten die Sonnenstrahlen ein märchenhaftes Bild aus Farben in
die Natur. Vergeblich habe ich auf ein Einhorn gewartet und einen Gold Topf am
Ende des Regenbogens habe ich auch nicht gefunden. Aber der Anblick war ein
vollständiger Ersatz dafür.
Es war schon Nachmittag als uns unser Fahrer abholte. Wir
fragten ihn, ob er uns zu einem Fleischer fahren könnte. Natürlich tat er das
sehr gerne. Eben ein sehr netter Mann.
Morgen geht es noch einmal in den Park, da wir nur ein
Bruchteil gesehen haben.
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