Um halb neun sollte der Bus kommen, der uns nach Kambodscha bringen sollte. Wir waren, wie immer viel zu zeitig da. In diesem Fall, war das aber gar nicht so schlimm. Der Reisebegleiter der Busgesellschaft nahm sich schon mal unsere Pässe und füllte alles nötige aus. Man hatte ich ein Glück. Sonst darf ich meistens die ehrenvolle Aufgabe übernehmen. Er bekam von uns die Visagebühren plus einer Bearbeitunggebühr und wir die Pässe wieder. Dann ging alles ganz schnell. Der Bus fuhr vor und nicht einmal in 10 Minuten waren Gepäck und Passagiere verstaut. Jeder bekam eine Flasche Wasser und ein kleines Fresspaket, von der Bäckerei, die wir gestern geplündert hatten. Ein anderer Begleiter kümmerte sich auch sehr nett um uns. Er erklärte uns das ganze Prozedere an der Grenze und brachte uns sein Land näher. Alle hörte gespannt zu, da er es mit soviel Leidenschaft, Humor, aber auch mit soviel Schmerz erzählte. Uns gingen seine Ausführungen sehr nahe. Max verstand einiges, das andere erklärten wir ihm. So fing er an, Fragen zustellen. Wer waren die "Roten Khmer"? Warum taten die das? Wir nahmen uns vor, der Sache näher auf den Grund zu gehen, wenn wir in Pnom Penh sind. Nach gut 2 Stunden Fahrt kam die Grenze immer näher. Auf der vietnamesischen Seite mussten wir alle aussteigen. Unsere Pässe wurden wieder eingesammelt und einer der beiden Begleiter ging zum Schalter, um die Ausreisestempel abzuholen. Das dauerte ein bisschen, aber dann ging es wieder zurück in den Bus. Wir fuhren nur wenige Meter, dann wieder raus. Zwischen den Ländern wurde so eine Art Raststätte eingerichtet. Hier kann man Nudelsuppe essen, zollfrei einkaufen und Pipi machen. Nach einer halben Stunde hupte der Bus. Alle wieder rein und auf zur kambodschanischen Seite. Wieder alle raus. Der Begleiter übergab uns unsere Pässe. Dann brauchten wir nur noch einmal durch die Passkontrolle. Das ging super schnell. Und schon hatten wir die Grenze hinter uns gelassen. In unserem Pass Blitze unser kambodschanisches Visum, dass uns für genau ein Monat berechtigt hier im Land zu sein. So einfach kann Grenze sein.
Der Rest des Weges war genauso entspannend. Max und ich spielten abwechselnd auf dem Tablet und unterhielten uns darüber, was uns in Kambodscha alles erwarten wird. Frank döste vor sich hin und genoss die Ruhe. Nach insgesamt 7 Stunden Fahrt erreichten wir Pnom Penh. Wir hatten uns entschlossen zu unserem Hotel zu laufen, dass nur 1 km von der Bushaltestelle entfernt war. Wieder bepackt machten wir uns auf den Weg. Diesmal mal der Rucksack noch einmal 10kg schwerer und ich schrumpfte um weitere 10cm. Frank heimste nur Bewunderung ein. Besonders bei den TukTuk Fahrern, die ihre Dienste alles 10m anboten.
Durchgeschwitzt, aber gut gelaunt trafen wir im Hotel ein. Wir bezogen ein riesiges 3 Bett-Zimmer. Schnell unter die Dusche. Max und ich lasen etwas über die "Roten Khmer". Der kleine Mann, wie vielleicht auch ganz viele andere Menschen, verstand er nicht wie man so etwas mit Menschen machen kann. Für uns war es einfach nur wichtig, dass er versteht, dass Kambodscha ein sehr gebeuteltes Land ist und die Menschen immer noch sehr unter den Eindrücken der Geschichte leiden. Das sie viel ärmer sind, als in Vietnam und es dadurch auch zu Problemen kommen kann. Die Bevölkerung ist sehr viel extrovertierter. Vietnamesen hingegen bewahren immer eine stille Distanz zu dir und sind nicht aufdringlich. Hier ist das anders. Man wird viel mehr angesprochen. Die Dienste werden viel mehr feilgeboten. Aber sie verstehen auch ein "Nein" und lassen dich dann auch in Ruhe.
Halt eine ganz andere Mentalität.
Wir sind schon gespannt auf die nächsten tollen Fotos. Wir werden morgen im Zentrum wieder an Euch denken. Liebe Grüße von uns aus Lategansvlei!!!!!
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