Der Wecker weckte uns im Morgengrauen. Wir hatten uns
vorgenommen in das etwa 30km entfernte „Mankey Mia Reservat“ zu fahren. Dieses
liegt auf der anderen Seite der Halbinsel. Wir wollten um halb acht da sein, um
die Delphine zu sehen. Es handelt sich
um wilde Delphine, die aber von den Rangern 3-mal vormittags mit etwas Fisch gefüttert
werden. Sie kommen ganz nah ins flache Wasser und warten auf ihre Mahlzeit. Die
Ranger kennen jedes Tier, aber sie werden nicht dressiert oder müssen
irgendwelche Kunststücke vorführen. Um uns herum waren noch viele andere
Menschen, die sie so nah sehen wollten. So standen wir alle halb im Wasser. Vor
uns liefen die Ranger auf und ab im Wasser und erzählten uns etwas über die
Delphine. Die folgten den Rangern auf Schritt und Tritt, wie treue Hunde. Nach
der kurzen Einführung mussten dann alle aus dem Wasser und auf den Strand
treten. Dann kamen die Eimer mit Fisch. Die Ranger pickten ein paar Freiwillige
aus der Menge, die durften dann einen Delphin füttern. Wir hatten Glück und
wurden auch ausgesucht. Max gab einem der Delphine einen recht großen Fisch.
Diesen verspeiste er mit einem Schluck. Anfassen durften wir sie leider nicht
und auch der Strandabschnitt, zu dem sie immer wieder zurückkehren ist das
Baden verboten.
In der Zwischenzeit stand die Sonne schon sehr hoch und
brannte erbarmungslos auf die Erde nieder. Max und ich nahmen noch kurz ein
erfrischendes Bad, dann fuhren wir mit dem Camper weiter. Wir wollten an dem
heutigen Tag noch ein bisschen die Gegend erkunden, denn morgen hätten wir
wahrscheinlich nicht genügend Zeit dazu. So hielten wir an kleinen Seen und
Ausguck-Punkten an. Die waren alle ganz schön, aber so richtig umgehauen hatte
uns das nicht. Dann fuhren wir aber ein bisschen weiter nach „Eagel Bluff“. Es
führte eine Sandpiste von der Hauptstraße in das Nichts. Erst trauten wir uns
gar nicht erst, die Straße zu befahren, da viele Pisten nur für Allrad-Autos
zugelassen sind. Dann aber merkten wir, dass die Piste gar nicht so schlecht
war und wir keinerlei Gefahr eingingen, sie zu befahren. Sie führte zu einem
Aussichtspunkt hoch auf den Klippen. Von hier hatte man einen wunderbaren Blick
auf das türkisfarbene Meer. Vor hier sahen wir eine Vielzahl an Rochen, die im
flachen Wasser schwammen. Wir hofften noch andere Rochen und Haie zu sehen,
aber leider hatten wir nicht so viel Glück.
Auf dem Rückweg zur Straße sahen wir, dass noch ein anderer Weg von der
Piste abging. Wieder mit dem nötigen Misstrauen tasteten wir uns vor, aber auch
hier ging alles besser als gedacht. Plötzlich endete die Straße vor uns an
einem Ausläufer des Meeres. Es hatte sich eine Art Kanal gebildet, der
Meerwasser in das Buschland transportierte. Wir dachten, wir trauen unseren
Augen nicht. Der ganze Grund war mit kleinen Rochen mit einer Größe von etwa 40cm übersät. Sie erschraken, als wir in
das Wasser gingen und huschten blitzschnell davon. Max wollte sofort seine
Schwimmsachen anziehen und ins Wasser hüpfen, da bemerkten wir plötzlich im
flachen Wasser eine dunkle, fast 1,5 m lange Gestalt, die durch das Wasser
glitt. Max erschrak und änderte sofort seine Pläne. Es handelte sich um ein
Erwachsenes Tier, der zuvor gesichteten kleinen Rochen. Wir folgten ihm bis zur
Meeresmündung, dann verschwand er. Für Max war das mit Abstand schönste Ort,
den er bis jetzt in Australien gesehen hat. Wir hoffen mal, da kommen noch ein
paar dazu.
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