Es hatte die Nacht durchgehend geregnet. Erst tröpfelte es,
dann prasselten die Regentropfen wie kleine Steinschläge auf unser Dach. Im
Moment war das nicht das perfekte Wetter für einen Besuch im Wildpark. Doch wir
sahen, dass die Sonne, die Regenwolken zur Seite schob, nach und nach kam der blaue
Himmel zum Vorschein.
Der Grund für unseren Besuch im Wildpark war hauptsächlich
der Kiwi. Wir hatten uns so sehr gewünscht einmal einen lebendigen zu sehen und
da es in freier Wildbahn sehr schwierig ist entschlossen wir es hier zu
probieren. Wir kauften uns noch ein Zusatzticket für eine spezielle Kiwi-Tour,
die uns hinter den Kulissen der Kiwi-Rettungsstation sehen lassen konnte. Der
Wildpark und auch andere Orten und Organisationen haben sich darin verschrieben,
den Kiwi vor dem Aussterben zu bewahren. Der Kiwi ist ein nachtaktiver,
flugunfähiger Vogel. Genau das ist sein Verhängnis, denn so fällt er den
vielen, durch den Menschen, eingeschleppten Jägern zum Opfer. Seine Feinde sind
Katzen, Hunde, Opossums, Marder, Ratten und andere Räuber. Hier in der Station
werden die Eier, die gefunden werden und auch Weibchen, die eingefangen wurden
untergebracht. Die Weibchen können hier im Schutz ihre Eier legen und die Küken
können gefahrlos auf die Welt kommen. Nach ihrer Geburt werden die Küken
gechipt und später ausgewildert. In einem Film konnten wir sehen, wie ein Kiwi
auf die Welt kam. Man denkt gar nicht wie groß er schon bei der Geburt ist und
wieviel Krach er dabei macht. Nach dem Schlüpfen ist bereit für die Welt und
bedarf keiner Nestpflege. Zum Schluss der Tour gingen wir dann in einen
abgedunkelten Raum. Dort befanden sich 3 ausgewachsene Tiere in ihrem eigenen
Gehege. Einer von ihnen war besonders agil. Er lief ganz aufgeregt durch sein
Revier und durchsuchte das Unterholz und Laub nach Nahrung. Dann kam er
plötzlich zu uns und streckte seinen langen Schnabel in die Luft. Er war etwa
50cm groß und krähte wie ein Verrückter. Wir hätten nie gedacht, dass sie so
groß und so laut sein können. Seine schnellen Bewegungen sahen eher skurril als
anmutig aus. Als er ob er eine Computeranimation sei. Wir hoffen mal, dass die Neuseeländer schaffen die
kleinen Kerlchen vor dem Ausstreben zu bewahren. Die Autofahrer leisten
jedenfalls gute Arbeit. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht mindestens 6 oder
7 überfahrene Opossums am Straßenrand sehen (kleiner Scherz).
Nach der Führung besichtigten wir den Rest des Parks, der
ganz hübsch, aber nicht spektakulär war. Zur Freude meiner beiden Jungs gab es
da eine Wasserbahn. Erst fing sie ganz harmlos an. Man fuhr in einem Boot durch
eine Art Regenwald mit viel Maori-Kult. Zum Schluss rutschte wir dann mit dem
Boot steil nach unten und kamen so auf 55 km/h und landeten dann in einem
Wasserbecker. Vor uns schob sich das Wasser zu einer Welle auf und es spritzte
ordentlich. Max gefiel das so gut, dass er mehrere Runden mit ihr fuhr. Frank
und ich setzten uns derweil in den Schatten und genossen ein Eis und Kaffee.
Es war ein netter Tag. Morgen fahren wir in ein Thermalbad,
für das wir auch zum Schnäppchenpreis Eintrittskarten bekommen haben.
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