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Mittwoch, 28. März 2018

Es kommen bestimmt bessere Tage


Die Nacht war sehr kurz und unruhig gewesen, da wir nicht wussten, ob wir um 9.00 Uhr oder erst um 10.30 Uhr fliegen und wir von dem Reisebüro keinerlei Rückantwort erhielten. So schnappte ich mir nachts um 1.00 Uhr das Handy und sah, dass wir wieder auf unseren alten Flug um 10.30 umgebucht wurden. Ich war erleichtert, dass wir nicht schon um 4.30 Uhr aufstehen mussten, aber verärgert über die Agentur, dass sie uns nicht Bescheid gesagt hatten.
So konnten wir satte 1,5 Stunden länger schlafen, kaputt waren wir trotzdem, außer Max, der hatte von dem ganzen Spektakel in der Nacht nichts mitbekommen. Wir riefen uns ein Taxi und waren in nach kurzer Zeit auf dem Flughafen. Dort mussten wir an einem Automaten einchecken. Natürlich funktionierte das nicht, wie sollte auch anders sein. So wendeten wir uns an einen Mitarbeiter der Airline. Dieser hatte Probleme uns im System zu finden. Wir stellten uns doof und zeigten ihm einfach nur die Buchungsbestätigung, von dem ganzen Kuddel-Muddel erwähnten wir nichts. So checkte sie uns einfach ein. Diese Hürde war nun genommen. Von unserem Restgeld kauften wir uns Amarula, ein Buch für Max und Sushi. Wir flogen mit dem Dreamliner von Boeing. Man merkt,  wie der A380 auch, dass ein Flugzeug der neusten Generation ist. So verging der Flug schnell und angenehm. Nach 7,5 Stunden landeten wir in Perth, an der Westküste von Australien. Wir hatten einen Zeitunterschied von 5 Stunden zu verarbeiten, dass wir an dem heutigen Tag noch bemerken sollten. In Perth angekommen, machten wir uns erst einmal auf der Suche nach einem Anbieter für mobiles Internet. Leider gab es nur 2 Gesellschaften vor Ort und beide meinten, dass sie keine besonders gute Abdeckung für die Teile in Australien haben, die wir bereisen. Uns wurde aber eine Alternative genannt. So fuhren wir mit dem Taxi zu unserer Unterkunft. Ich hatte uns ein einfaches Zimmer in einer Wohnung gemietet. Für eine Nacht sollte das reichen. Für australische Verhältnisse war diese spottbillig. Als wir ankamen standen vor der Tür schon viele Schuhe in allen möglichen Größen, von Babyschuhen angefangen. Als wir die Wohnung betraten, fanden wir viele Kinder vor und ein paar Erwachsene. Wie sich herausstellte waren sie aus Malaysia. Die Kinder tobten durch die Wohnung und waren kaum bis gar nicht bekleidet. Die Erwachsenen kümmerten sich um ihre Babys und ließen die anderen Kinder machen was sie wollten. Es war sehr laut und unser Zimmer wurde von einer der beiden Familien besetzt. Wir standen wie doof da und wussten gar nicht was wir  von der Situation halten sollten. Nach einem kurzen Anruf bei dem Vermieter stellte sich heraus, dass die Familie in ein ganz anderes Zimmer sollte. So forderten wir sie auf ihre Sachen zu nehmen. Das Bettzeug tauschten wir aus. Als ich das Bad betrat sah es aus, als ob ein Wirbelsturm durch gefegt sei. Die Toilette war dreckig und das Wasser darin hatte diese auffällige Farbe, die einem verriet, dass hier keine Spülung benutz wurde. Ich wurde echt sauer und forderte Eltern auf, dass in Ordnung zu bringen. Um es kurz zu machen, danach putze ich dann noch einmal das Bad. Wir waren sowas von angepisst. Wir verrammelten uns in unser Zimmer und hofften, diesem Chaos irgendwie zu entgehen, aber es war fast nicht möglich. Die Kinder übertrafen mit ihrer Lautstärke alles was ich bis jetzt in meinem Leben gehört hatte. Irgendwann riss uns der Geduldsfaden. Frank und ich  stürmten aus dem Zimmer und schnauzten die Gesellschaft zusammen. Die Erwachsenen schauten uns nur an und erklärten uns, dass sie außer Stande waren ihre Kinder im Zaum zu halten. Danach wurde es dann doch ein bisschen leiser. Es war schon 21.00 Uhr und wir waren furchtbar müde, denn die Zeitverschiebung steckte uns in den Knochen. Wir gingen gemeinsam ins Bad und putzten uns die Zähne. Als wir zurück ins Zimmer wollten bekamen wir unsere Tür nicht mehr auf. Irgendwie hatte sie sich verriegelt. Wie genau das passiert sein konnte, können wir nur mutmaßen. Jedenfalls kamen wir nicht mehr in unser Zimmer. Frank und ich waren total fertig und auch ratlos. Die beiden Familien waren schon in ihren Zimmern verschwunden und die um Hilfe zu Fragen ging uns so richtig gegen den Strich. Frank versuchte es durchs Fenster, aber das war gut gesichert. So blieb Frank bei Max und ich versuchte in der Nachbarschaft Hilfe zu bekommen. Leider hatten wir nicht mal eine Telefonnummer. Erst klingelte ich an einer Haustür. Ein junger Mann machte die Tür auf. Er war sehr distanziert und misstrauisch. Ich glaube er glaubte mir erst nicht. Dann gab er mir sein Telefon und versuchte die Nummer des Vermieters heraus zu bekommen. Dass klappte leider nicht. Als ich zurückging, lag Max auf dem Sofa und war eingeschlafen. Frank hatte in der Zeit keine andere Idee. So versuchte ich es noch einmal an einer anderen Haustür. Dort stand wieder ein junger Mann an der Tür. Der war aber sehr viel freundlicher und kam gleich mit. Er sei Elektriker und er würde sich das mal angucken. Vielleicht hat er eine Idee. In der Zwischenzeit war einer der Erwachsenen in der Küche. Er quatschte ihn gleich an, ob er die Telefonnummer des Vermieters hätte. Dieser verneinte. Die andere Familie hätte sie, aber die schläfen und er wollte sie nicht wecken. Der junge Mann aber bestand darauf und so weckte er zähneknirschend die andere Familie. Nun konnten wir endlich den Vermieter anrufen und der sagte uns, wo ein Ersatzschlüssel zu finden sei. Es war schon weit nach 22.00 Uhr als wir ins Bett gingen. Zum Glück verlassen wir morgen früh dieses Irrenhaus.


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