Der Morgen begann verkatert in jeder Hinsicht. Frank kämpfte immer noch mit
den Auswirkungen der Abschiedsfeier, Max und ich waren traurig, dass wir diesen
netten Ort und die lieben Menschen verlassen mussten. Der große Max sah schon
am Morgen auf dem Tisch, dass der Abend etwas länger gegangen war und beschloss uns ein
Katerfrühstück zu servieren. Er besorgte frische Croissants von einem
französischen Bäcker. Mal wieder bewies er, was für ein dufter Typ er war. Um
11.00 Uhr kam dann unser Taxi und wir verabschiedeten uns von allen. Max war
wieder sehr traurig und fand den Tag jetzt schon doof. Er hat immer wieder
damit zu tun, wenn wir nette Menschen kennengelernt haben, diese wieder zu
verlassen. Doch das ist eine der vielen Lektionen fürs Leben, die man lernen
muss. Ich erklärte ihm aber, dass es viel trauriger wäre, diese Menschen nicht
kennengelernt zu haben, denn sie hinterlassen doch oft einen tiefen Eindruck
bei uns und bereichern unser Leben. Natürlich ist das für einen 10jährigen
schwer zu verstehen, aber ich bin davon überzeugt, er wird es später, wenn er
älter ist verstehen.
Der Taxifahrer fuhr wie ein Verrückter. Nach so langer Zeit in Kambodscha
hatten wir uns aber daran gewöhnt und hofften immer nur, dass alles gut ging.
Als wir zurück waren in Otres Beach bezogen wir unser Zimmer. Ich wollte
unbedingt am Abend noch eine Tour machen mit dem Boot, denn an den
vorgelagerten Inseln kann man mit Glück im Dunkeln leuchtenden Plankton sehen.
So machten wir uns am Nachmittag auf dem Weg zum Strand. Nach langer Suche
fanden wir dann einen Tour Anbieter. Dieser sagte aber, dass wir jetzt gleich
auf das Boot müssten. Wir wollten aber noch etwas Essen, da das Frühstück
unsere letzte Mahlzeit war. So einigten wir uns für ein wenig mehr Geld eine
Privattour zu machen. Frank hatte überhaupt keine Lust dazu, Max wusste nicht
so richtig was er davon halten sollte, aber ich wollte es unbedingt. So setzten
wir uns in ein Restaurant und bestellten uns etwas zu essen. Bis wir das letzte
Essen bekamen verging über eine Stunde. Ich war sauer, Frank hatte schlechte
Laune und Max hielt lieber seinen Mund. Er bemerkte nur, dass das ein ziemlich
blöder Tag sei. Dann ging es aber auf das Boot. Die Sonne war gerade dabei hinter
dem Horizont zu verschwinden. An der Stelle angekommen hüpften Max und ich in
das Wasser. Max war die ganze Sache nicht geheuer und dann kamen auch noch
kleine Quallen, die einen piesackten. Er hatte die Schnauze voll und schwamm
zurück zum Boot. Frank war erst gar nicht ins Wasser gegangen, denn er fühlte
sich den ganzen Tag schon nicht gut und klagte über Kreislaufprobleme. So schwamm ich im Wasser herum. Um mich herum wurde es stockdunkel, aber von dem leuchtenden Plankton war nichts zu sehen.
Enttäuscht fuhren wir zu unserer Unterkunft zurück und verbuchten diesen Tag mal unter vergessen.
Morgen werden wir nach Thailand reisen.
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