Den Vormittag verbrachten wir mit Spielen und Arbeiten.
Heute war es, im Gegensatz zu den anderen Tagen, etwas bewölkt. So konnte uns
die Sonne nicht so sehr wärmen, was sehr schade war. In den Nächten gehen die
Temperaturen dicht an die null Grad. Nur am Tage ist es bei angenehmen 15°C
etwas angenehmer. Ich vermisse die Wärme so sehr, aber dafür ist es hier auf
seine ganz andere Art und Weise schön. Man sieht die typischen Indio Frauen mit
ihren Hüten und den bunten Röcken. Die Menschen sind sehr liebenswert und
obwohl sie sehr arm sind, versuchen sie nicht auf Biegen und Brechen einem
etwas anzudrehen. Die Einzigen, die etwas aufdringlich sind, sind die Tour Veranstalter.
Doch insgesamt sind die Menschen doch etwas distanzierter, als aufdringlich,
was ich persönlich sehr angenehm finde.
Für den Nachmittag haben wir uns etwas vorgenommen, bei den
die Meisten, besonders wer Frank kennt, nicht für möglich gehalten hätte. Wir
unternehmen eine Tour hoch zu Ross zu dem nahe gelegenen Canyon. Wir, als
passionierte Reiter, wollten die Umgebung von Tupiza einmal auf eine andere Art und Weise erleben. So begann unser
Abenteuer mit einer kurzen Autofahrt zu dem Reiterhof am Rande der Stadt. Dort
erwartete uns ein Junger Mann mit seinen aufgesattelten Pferden. Doch vorher
bekamen wir noch Chaps, so eine Art Schienbeinschützer, und eine kurze
Einführung in das Bedienen eines Pferdes. Links, rechts, Gas geben, bremsen.
Max bemerkte gleich, dass das wie mit dem Auto fahren sei und das hätte auch
noch nicht so gut drauf und daher bedenken. Dann wurden wir auf die Pferde gehievt.
Die Tour konnte beginnen. Max war die ersten paar Minuten noch etwas aufgeregt,
aber als merkte, dass das Pferd eher
einem treuen Hund ähnelte, was seinem Herrchen folgt, saß er nur noch entspannt
im Sattel und genoss den Ausritt. Frank machte seine Sache auch sehr gut. Wer
ihn kennt weiß seine Meinung über Pferde, dass sie gut schmecken und so. Daher
fand ich den Umstand, ihn hoch zu Ross zu sehen, besonders amüsant aber auch
beeindruckend. Da soll mal einer sagen, der Mensch kann sich nicht ändern. Ich
von meiner Seite fand es einfach toll, die Natur auch einmal anders wahrzunehmen
und in Ecken zu kommen, die mit dem Fahrzeug schlecht oder gar nicht zu
erreichen wären. Die Tour führte uns zu unterschiedlichsten Felsformationen und
Landschaften. Wir kamen uns vor wie im Wilden Westen. Die Tour dauerte etwa 2
Stunden und war für unsere ungeübten Hinterteile auch ausreichend genug. Unser
Guide hatte mit uns den Volltreffer gelandet. Keine Ahnung von Pferden und
spanisch können sie auch nicht. Dafür machte er seine Sache wirklich gut. Keine
Minute hatten wir bedenken, was die Pferde angingen. Die waren gemütlich und trappten
entspannt hinter ihrem Herrchen hinter her. Auf dem Rückweg bemerkte Max ganz
trocken, dass bei seinem „Fahrzeug“ die Lenkung, das Gaspedal und die Bremsen
nicht so richtig funktioniert hätten. Mit schmerzendem Hinterteil stiegen wir
von unseren Rössern ab. Doch es war ein netter Nachmittag und Max war ganz
gerührt von den Tieren. Ich glaube, er will bald mal wieder ausreiten.
Morgen werden wir unsere schmerzenden Hinterteile schonen
und noch ein paar Arbeiten erledigen.
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