Nach dem Frühstück schnallten wir uns unsere Rucksäcke
einschließlich 11 Liter Wasser auf den Rücken und gingen zum Tour Veranstalter.
2 unserer Koffer ließen wir bei dem
Veranstalter, dann fuhr unser Geländewagen vor. Es handelte sich um einen
richtigen Geländewagen mit sehr viel Bodenfreiheit und PS. Wir sollten noch spüren,
dass das nicht der Versuch war, den Touristen zu imponieren sondern es
existenziell war. Zu uns ins Auto gesellten sich noch ein Pärchen aus
Brasilien, genauer aus Rio de Janeiro und eine Peruanerin. Einschließlich dem Fahrer, der den schönen
Name Esteban trug, waren wir vollzählig. Unser Gepäck einschließlich der
Schlafsäcke wurde von Esteban auf das Dach des Autos befestigt. Dort befanden
sich noch 3 Kanister Diesel.
Unser erster Halt war der Zug- Friedhof. Der sich nur ein
paar Kilometer hinter der Stadt befand. Doch befanden sich alte Züge und Waggons
aus der Zeit, als Lithium und Borax in der Gegend gewonnen wurde und nach Chile
für die Weiterverarbeitung gebracht wurden. Jetzt stehen nur noch die
verrosteten Überbleibsel aus dieser Epoche dort. Die Züge strahlten eine
morbide Schönheit aus, der man sich schwer entziehen konnte. So wurden die
verrücktesten Foto im, am und auf den Zügen und Wagons gemacht. Max hatte einen
Heidenspaß, denn er kletterte wie ein kleines Äffchen von Wagon zu Wagon. Frank
stand immer nur zur Sicherung bei ihm, denn man konnte sich hier bei
Unachtsamkeit sehr schnell verletzten. Ich guckte mir das alles nur an, das war
Abenteuer genug. Nur 2-mal überredete Frank mich irgendwo rauf zu klettern und
das war schon eine sehr heikle Angelegenheit für mich.
Danach ging die Fahrt weiter und führte uns direkt auf den
Salar de Uyuni. Dabei handelt es sich um den größten Salzsee der Erde. Vor uns
nur strahlendes weiß. Wohin wir auch schauten blendete uns das endlose Weiß.
Man hätte meinen können es wäre Schnee, aber es war Salz. Nach einer Weile
gelangten wir dann zur Kaktus-Insel. Mitten auf dem Salzsee befand sich eine
Korallen-Insel, die durch vulkanische Aktivität nach oben gedrückt wurde und
nun wie eine Skurrilität aus dem Boden wuchs und auch immer noch wächst. Ihren
Namen bekam sie, weil sie von einer Vielzahl von Kakteen besiedelt wurde. Ein
kleiner Rundweg führte um die Insel und versprach noch einmal einen fantastischen
Blick über den See. Während unserer kleinen Wanderung auf etwa 3600m höhe
bereitete Esteban unser Mittagessen mitten auf dem See vor. Dazu hatte er Hocker
und einen Tisch mitgenommen, die auch noch auf dem Dach unseres Geländewagens Platz fanden. Zu essen
gab es Fleisch, Kartoffeln und Gemüse. Es war toll und unsere Gruppe begann
langsam sich anzufreunden. Doch dann verließ die Peruanerin uns, da sie nur
einen Tagesausflug gebucht hatte. Dafür gesellte sich ein junger Franzose,
wohnhaft in Mexico City zu uns. Zum Abschluss des Tages machten wir noch ein
paar lustige Fotos auf dem Salzsee, wobei Esteban genau wusste, wie man sich in
Szene setzten musste. Nach unserem Fotoshooting fuhr uns Esteban zu unserer
Unterkunft für die Nacht. Dabei handelte es sich um ein Salzhotel, wie der Name
schon sagt, fast nur aus Salz gefertigt war. Wir bezogen unser Drei-
Bett-Zimmer und nahmen unser Abendessen mit den anderen ein. Wir waren uns
schon richtig ans Herz gewachsen. Besonders Max fand den Franzosen Leo und den Brasilianer
Romeo ganz toll, das waren einfach coole Typen. Frank und ich hatten das
Gefühl, dass die Sympathie füreinander beidseitig bestanden. Nach dem Abendessen spielten auf Geheiß von
Max Romeo, Frank, Max und ich noch ein
paar Runden UNO.
Heute war ein sehr schöner und entspannter Tag. Morgen wird
es wohl härter werden, denn wir werden auf fast 5000 m Höhe weiterreisen.
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