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Donnerstag, 14. Juni 2018

Über den Dächern von La Paz



Es ist schon verrückt, wie schnell man sich an seine Umgebung gewöhnt. Das Apartment war schon fast wie ein zu Hause. So verbrachten wir den Vormittag im der Wohnung. Natürlich saßen wie nicht nur rum, sondern erledigten einfach mal Dinge, die unerledigt geblieben waren. Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg in die Stadt, genauer gesagt zur Hochseilbahn von La Paz. Diese wurde erst 2014 eröffnet und wird stetig erweitert. Zum Schluss wird das Streckennetz 30 km betragen und damit das längste Seilbahnnetz der Welt sein. Der Bau war eine Gemeinschaftsarbeit der Schweiz, Österreich und Deutschland unter der Leitung einer österreichischen Firma. Die Baukosten hat ganz alleine der Staat übernommen. So werden am Tag bis zu 75.000 Menschen mit ihr transportiert. Wir wollten uns dieses Erlebnis nicht entgehen lassen und suchten die nächstgelegene Station auf, die nur 1,5 km entfernt war. Natürlich war der Weg dorthin wieder sehr beschwerlich, denn in La Paz geht es hoch und runter. Nach dem Lösen der Tickets ging die Fahrt auch schon los. Wir fuhren nicht schnell, aber sehr steil an den Häusern der Stadt vorbei, die wie Waben an den Bergen klebten. Manchmal dachten wir, wir fahren in die Wohnstube von den Leuten, so dicht und lautlos bewegten wir uns vorwärts. Der Blick war atemberaubend. Wir fuhren höher und höher und die Stadt lag vor uns. Am Endpunkt der Fahrt, kauften wir uns Karten für die Rücktour. Nun ging die Fahrt aber noch weiter, auf die andere Seite der Stadt. So legten wir fast 12 km mit der Seilbahn zurück und das für umgerechnet nicht einmal 5 Euro für uns 3. Denn die Stadtväter waren sich einig, dass die Seilbahn nicht teurer als der Bus sein sollte. Wir hatten uns La Paz dreckig, arm und laut vorgestellt. Was wir bekamen, war eine verhältnismäßig saubere Stadt mit einer gesunden Mischung aus arm und reich. Slums sahen wir nicht. Auf dem Heimweg machten wir halt in einem Restaurant mit dem Namen „Beef and Beer“. Und was soll ich sagen, der Name war Programm.
Morgen werden wir ganz früh aufstehen und zum Titicacasee aufbrechen. 










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