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Montag, 11. Juni 2018

Abschied von der weißen Pracht



Kurz nach 5 Uhr waren wir schon wach, blieben aber noch liegen, denn in den Betten war es noch am wärmsten. Doch gegen 6 Uhr mussten wir dann raus. Wir packten alles in den Rucksack, schnell noch Frühstücken. Der Schnee hatte sich in der Nacht stellenweise bis auf fast 1 Meter aufgetürmt und der Wind blies ohne Unterlass. Esteban hatte das Auto die ganze Nacht laufen lassen. Andere Fahrer hatten Probleme ihre Fahrzeuge zu starten, denn die Batterien machten bei dieser kälte schlapp.
So traten wir den Rückweg an. Es war uns ein Rätsel, wie Esteban wusste, wo der richtige Weg war. Die Sicht betrug durch das Schneegestöber stellenweise nur 2-3 Meter. Doch zum Glück fuhren wir langsam wieder nach Unten. Nach einer Weile waren nur noch ein paar Überreste des Schnees zu sehen, die sich an den verdorrten Grasbüscheln verfangen hatten. Der Himmel war wieder blau und die Vegetation nahm langsam wieder ein sattes Grün an, auch wenn sie immer noch spärlich war. Auf halber Strecke trafen wir dann auf ein anderes Fahrzeug. Wir verabschiedeten uns von unseren Mitreisenden, denn ab hier trennten sich unsere Wege. Sie fuhren weiter nach Chile und wir wieder zurück nach Uyuni. Dafür bekamen wir 3 Holländer, die wir schon immer wieder auf der Tour getroffen hatten.
Esteban hielt immer wieder an, damit wir uns die Sehenswürdigkeiten auf der Rücktour ansehen konnten. Einmal blieb ich mit Max aber im Auto sitzen, denn uns war einfach viel zu kalt und der Wind machte diesen Umstand nicht besser. Um etwa 16.00 Uhr kamen wir in Uyuni wieder an.
Unsere Sachen ließen wir beim Veranstalter, nachdem wir uns noch einmal ganz herzlich von Esteban verabschiedet hatten. Er war wirklich ein toller Guide gewesen und Hochachtung vor dieser Leistung.
Wir suchten uns ein Restaurant und aßen noch einmal ordentlich, denn in 4 Stunden sollte unser Bus nach La Paz gehen. Langsam merkten wir, wie kaputt und ausgebrannt wir waren. Blass, frierend und müde saßen wir da. Nach dem Essen gingen wir zurück zum Veranstalter. Ließen uns auf dem Sofa nieder und wärmten uns an dem Gasbrenner, der unentwegt diese wohlige Wärme von sich gab, die ich so vermisst hatte. Wir unterhielten uns noch und Max guckte sich Bilder der letzten Touren an. So verging die Zeit. Es waren nur 500 Meter bis zum Bus, aber meine Beine wollten nur noch mich tragen. Ein 15 kg schweren Rucksack, dafür waren sie nicht bereit. So fragten wir, ob sie uns ein Taxi rufen könnten. Doch statt einem Taxi fuhr der Vater der einen Mitarbeiterin vor. Er hatte nur ein sehr kleines Auto und er bot uns an 2-mal zu fahren. Doch wir lehnten ab. Frank fuhr mit dem Gepäck zum Bus. Max und ich liefen einfach die paar Meter. Der kleine Spaziergang tat mir gut.
Um 20.00 Uhr wurde dann unser Gepäck in den Bus verfrachtet und wir nahmen unsere Sitze ein, die sich im oberen Teil des Doppeldeckers ganz vorn befanden. Der Bus war ausgesprochen sauber und roch nach Reinigungsmittel. Die Sitze waren breit und super bequem. Punkt 20.30 Uhr verließen wir Uyuni Richtung La Paz.
Ich hoffe, wir können ein bisschen schlafen und die Fahrt wird nicht allzu anstrengend, denn die letzten Tage waren hart und zerrten an unseren Kräften. Doch sie waren auch wunderschön, erlebnisreich und wir wollen keine Minute davon missen.



















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