Kurz nach 5 Uhr waren wir schon wach, blieben aber noch
liegen, denn in den Betten war es noch am wärmsten. Doch gegen 6 Uhr mussten
wir dann raus. Wir packten alles in den Rucksack, schnell noch Frühstücken. Der
Schnee hatte sich in der Nacht stellenweise bis auf fast 1 Meter aufgetürmt und
der Wind blies ohne Unterlass. Esteban hatte das Auto die ganze Nacht laufen
lassen. Andere Fahrer hatten Probleme ihre Fahrzeuge zu starten, denn die
Batterien machten bei dieser kälte schlapp.
So traten wir den Rückweg an. Es war uns ein Rätsel, wie
Esteban wusste, wo der richtige Weg war. Die Sicht betrug durch das
Schneegestöber stellenweise nur 2-3 Meter. Doch zum Glück fuhren wir langsam
wieder nach Unten. Nach einer Weile waren nur noch ein paar Überreste des
Schnees zu sehen, die sich an den verdorrten Grasbüscheln verfangen hatten. Der
Himmel war wieder blau und die Vegetation nahm langsam wieder ein sattes Grün
an, auch wenn sie immer noch spärlich war. Auf halber Strecke trafen wir dann
auf ein anderes Fahrzeug. Wir verabschiedeten uns von unseren Mitreisenden,
denn ab hier trennten sich unsere Wege. Sie fuhren weiter nach Chile und wir
wieder zurück nach Uyuni. Dafür bekamen wir 3 Holländer, die wir schon immer wieder
auf der Tour getroffen hatten.
Esteban hielt immer wieder an, damit wir uns die
Sehenswürdigkeiten auf der Rücktour ansehen konnten. Einmal blieb ich mit Max
aber im Auto sitzen, denn uns war einfach viel zu kalt und der Wind machte
diesen Umstand nicht besser. Um etwa 16.00 Uhr kamen wir in Uyuni wieder an.
Unsere Sachen ließen wir beim Veranstalter, nachdem wir uns
noch einmal ganz herzlich von Esteban verabschiedet hatten. Er war wirklich ein
toller Guide gewesen und Hochachtung vor dieser Leistung.
Wir suchten uns ein Restaurant und aßen noch einmal
ordentlich, denn in 4 Stunden sollte unser Bus nach La Paz gehen. Langsam
merkten wir, wie kaputt und ausgebrannt wir waren. Blass, frierend und müde
saßen wir da. Nach dem Essen gingen wir zurück zum Veranstalter. Ließen uns auf
dem Sofa nieder und wärmten uns an dem Gasbrenner, der unentwegt diese wohlige
Wärme von sich gab, die ich so vermisst hatte. Wir unterhielten uns noch und
Max guckte sich Bilder der letzten Touren an. So verging die Zeit. Es waren nur
500 Meter bis zum Bus, aber meine Beine wollten nur noch mich tragen. Ein 15 kg
schweren Rucksack, dafür waren sie nicht bereit. So fragten wir, ob sie uns ein
Taxi rufen könnten. Doch statt einem Taxi fuhr der Vater der einen
Mitarbeiterin vor. Er hatte nur ein sehr kleines Auto und er bot uns an 2-mal
zu fahren. Doch wir lehnten ab. Frank fuhr mit dem Gepäck zum Bus. Max und ich
liefen einfach die paar Meter. Der kleine Spaziergang tat mir gut.
Um 20.00 Uhr wurde dann unser Gepäck in den Bus verfrachtet
und wir nahmen unsere Sitze ein, die sich im oberen Teil des Doppeldeckers ganz
vorn befanden. Der Bus war ausgesprochen sauber und roch nach Reinigungsmittel.
Die Sitze waren breit und super bequem. Punkt 20.30 Uhr verließen wir Uyuni
Richtung La Paz.
Ich hoffe, wir können ein bisschen schlafen und die Fahrt
wird nicht allzu anstrengend, denn die letzten Tage waren hart und zerrten an
unseren Kräften. Doch sie waren auch wunderschön, erlebnisreich und wir wollen
keine Minute davon missen.
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