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Freitag, 29. September 2017

Vietnam ruft

Ich mache die Augen auf und denke, mal gucken wie spät es ist. Oh Schreck, so spät schon. In 1,5 Stunden müssen wir zum Flughafen und wir haben noch nichts gemacht. Frank hatte zum Glück am abend zuvor schon angefangen ein paar Sachen zusammenzupacken. Also schnell anziehen. Max braucht, wie fast jeden Morgen, seit dem wir Kapstadt verlassen haben, eine Brechstange und ein Drill-Sergant sonst kommt er nicht mehr aus dem Bett. Ich glaube der ewige Schlafmangel und die Zeitumstellung machen ihn völlig fertig. Wir hatten für 11.00 Uhr ein Taxi bestellt. Nun standen wir hier und es passierte nichts. Dann war es schon fast halb zwölf, da sahen wir wie das Taxi langsam sich durch die kleine Gasse den Weg bahnte. In Schrittgeschwindigkeit kam es auf uns zu. Die nette Dame von der Rezeption sagte ihm wo wir hinwollen und das wir keine Zeit hätten. Normalerweise benötigt ein Taxi von der Innenstadt zum Flughafen eine bis ein einhalb Stunden. Wir schaften es in sagenhaften 40 min. Der Taxifahrer vergaß, dass es Verkehrsregeln gibt. Zum Schluß raste er mit der Hand auf der Hupe auf dem Standstreifen entlang. Wir waren überpünktlich da. Der Check-In Schafter war noch gar nicht geöffnet.
Nach einer halben Stunde konnten wir dann unser Gepäck abgeben. Leider waren die Bestimmungen sehr streng und so mussten wir unsere ganzen Feuerzeuge abgeben, einschließlich Franks kleinen Brenner. Nun gut, ist halt so.
Der Flug ansich war dann aber ganz okay. Sind mit Vietnam-Airlins geflogen. Das einzige war ein wenig störte waren die vielen Menschen, die nicht wußten wie man eine Flugzeugtoilette benutzt. Nach kurzer Zeit sah die aus wie eine Dixi am Ende eines Festivalwochenendes. Schon ein wenig gruselig. Überhaupt waren die Chinesen nicht so pingelig, was den Toilettengang anging. Und Max beschrieb dies oft dann auch noch in schillernden Farben. Wir, als Eltern, verboten ihm dann irgendwann darüber zu sprechen.
Am Flughafen wartete dann wieder ein Chauffeur auf uns, der uns zu unserem Hostel mitten in die City brachte. Erst kamen wir super voran, dann wurden der Verkehr mehr und die Straßen enger. Irgendwann fanden wir uns in dem totalen Verkehrschaos wieder. Also Peking war nur ein kleiner Vorgeschmack. Die Dichte an Motorrollern nahm exponenzial zu. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht, dass man zu fünft auf einem Rollen passt. Das man schlafende Babys in der einen und in der anderen Hand den Lenker haben kann oder während der Fahrt als Fahrer auch noch Kurznachrichten schreiben kann. Das geht alles. Nur wir Deutschen sind so unflexibel. Die Überquerung der Straße ist noch besser. Einfach loslaufen und nur nicht stehen bleiben. Klappt super.
Unser Zimmer ist klein aber gemütlich, ohne Fenster. Gut so, denn sonst wäre es zu laut. Wir sind mitten in der City. Überall sind kleine Geschäfte. Die Gehwege sind voll mit Motorrollern.
Es ist schon spät als wir ankamen und wir mussten uns noch etwas zu essen besorgen. Ich benötigte dringend eine Massage. Meine linke Seite schmerzte so sehr, dass ich es die letzten 2 Tage nur noch mit Tabletten ausgehalten habe. Mir war übel, mein linker Arm schmerzte und ich wußte nicht mehr wie ich sitzen sollte. Also suchten wir gleich die nächste Massagepraxis/Wellnestempel auf. Dieser lag gleich auf der anderen Straßenseite. Ich wollte einen Termin holen, aber die Dame sagte, ich könnte gleich hierbleiben. So bekam ich noch am gleichen Abend meine Behandlung. Ich dachte, ich muss mich übergeben vor Schmerzen. Sie sagte, dass tut jetzt weh, aber da muss jetzt durch. Und sie hatte recht. Mein Arm schmerzte nicht mehr und meinen Kopf konnte ich auch wieder bewegen. In der Zwischenzeit war es schon fast 10.00Uhr  in der Nacht und die meisten Läden hatten schon geschlossen. Nur ein paar Meter weiter sahen wir ein paar Leute, die in eine Art offenen Laden an einem Tisch irgendwas aßen. Wir sahen nur Salat und Nudeln. Aber wir sahen sonst nichts. Nur eine Frau, die auf dem Bürgersteig Teller und Schalen abwusch. Dann kam plötzlich eine andere und sagte wir sollten uns doch hinsetzten. Sie deutete uns, dass sie uns gleich was zu essen bringt. So saßen wir da und warteten, was nun passieren wird. Erst kamen Schalen, dann Nudeln, ein Teller voller Salat, gemischt mit eine vielzahl von Kräutern, eine Schale mit Knoblauch und Chilli und dann brachte sie uns eine kleine Schale mit Brühe. In der Brühe waren gekochte Zuccinistücke und gegrillter Schweinebauch. Nun konnte das Festmahl beginnen. Es war mit abstand das leckerste was wir auf der ganzen bisherigen Reise gegessen hatten.







 

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