Den Vormittag verbrachten wir wieder mit den alltäglichen
Dingen, Frühstücken, Zelte zusammenklappen und den Blog pflegen. Gegen Mittag
waren wir dann fertig und machten uns auf den Weg nach Cape Cross. Unser 2.
Versuch, die Robbenkolonie zu besuchen. Mannie, sagte nur: „Was ihr wollt zu
den stinkenden Robben?“ Also los. Wieder
vorbei an dem Schiffswrack, ich glaube, ich gab unbewusst noch mal mehr Gas, ging es Richtung Norden
immer am Meer vorbei durch die Namib-Wüste. Trostlosigkeit ist untertrieben. Links
und rechts nur eine flache Ebene mit ein paar kleinen Sträuchern, die wie unwillkürliche
Flecken in der Unendlichkeit angeordnet waren. So fuhren wir fast anderthalb
Stunden gerade aus. Kurz noch ein Stopp an einem Häuschen, um zum zigstigsten
Male das Auto und uns zu registrieren und wieder ein wenig Geld abzugeben und
dann trennten uns nur noch 3 KM von den Robben.
Von weitem sahen wir sie schon und dachten erst, es wären
Steine, aber nein, das waren alles Robben. Wie immer konnte es Max nicht
erwarten aus dem Auto zu steigen. Also Tür auf und Tür zu. Er schrie und
beschwerte sich, dass das so stinken würde. Also verbrachten wir noch einmal
ein paar Minuten, um uns den Infozettel durchzulesen. Dann nahmen wir unseren
ganzen Mut zusammen und öffneten die Türen. Oh Mann, war das ein Gestank. Ein
übelriechender, stechender Geruch stieg uns in die Nase. Max sagte, dass er
sich gleich übergeben müsse. Das war nur was für ganz Harte. Je näher wir der
Kolonie kamen, umso mehr verstanden wir, dass hier etwa 250 000 Tiere sein
sollen. Überall wo man hinsah, waren sie. Hauptsächlich weibliche Tiere mit
ihren Jungen und vereinzelt auch schon ein paar Bullen, die aber wohl noch im halbstarken
Alter waren. Nicht nur das es stank, auch die Geräuschkulisse war auf Dauer
kaum zu ertragen. Entweder brüllten sich die Bullen an oder die Jungtiere
schrien nach ihrer Mutter. Wie sollen in diesem Durcheinander Mutter und Kind
sich wiederfinden? Irgendwie war es ja faszinierend, den Tieren so nah zu sein,
aber irgendwie wollten wir aber auch weg hier. Überall sahen wir ab gemergelte
Jungen, die mit letzte Kraft nach ihrer Mutter riefen. Vereinzelt lagen auf den
Wegen nur noch Fellreste und Knochen. Die Raubmöwen fraßen die Überresten von
einem toten Tier. Nach etwa 20 min wollten wir nur noch weg von dort. So
machten wir uns auf den Heimweg.
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