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Samstag, 2. September 2017

Gestrandet am Schiffswrack

Die erste Nacht in der Wüste war doch schon sehr kalt. Schon den Abend davor merkten wir, wir kalt es werden kann, wenn die Sonne untergegangen ist. Früh war es noch sehr frisch, es nieselte und wir wollten gar nicht aus unseren Schlafsäcken. So gegen Mittag brach dann aber die Sonne durch und vertrieb die Wolken wieder Richtung Meer. Zum 2. Mal stand Wäschewaschen auf dem Plan. Gegen Mittag waren wir mit allem fertig und wir wollten uns auf dem Weg nach Cape cross machen. Dort ist eine sehr große Robbenkolonie. Auf dem Weg dorthin sahen wir ein Schiffswrack im Meer und dorthin ging auch ein Weg. Also hin und mal gucken. Am Straßenrand lungerten ein paar Schwarze herum und ich ahnte nix gutes. Die werden uns bestimmt gleich anquatschen und uns irgendwas verkaufen wollen. Und so war es dann auch. Wir lehnten ab und Frank sagte, wir könnten doch noch ein bisschen mehr an das Wrack heranfahren. Also machte ich Allrad rein und schob unsere 2,7t Gefährt durch den Sand. Dort blieben wir stehen. Frank machte ein paar Fotos. Auf Wusch von Yvi auch noch mal ein Bild vom Auto. Frank wieder rein ins Auto, ich den Gang rein und wir steckten fest. Die "netten" Herren nahmen ihr Hab und Gut, setzte sich in den Sand und beobachteten wie Frank versuchte das Auto aus dem Sand zu buddeln. So nächster Versuch. Die Räder drehten durch und ich kam keinen Millimeter vorwärts. Jippi!!! Die Zuschauer sahen sich das noch eine Weile an, aber dann merkten sie, dass wir das wohl nicht alleine schaffen werden. Immer mehr Schwarze kamen dazu. Wir wussten nicht, ob das nun gut oder schlecht sein soll. Der eine sagte, er könne super Autofahren und würde uns das Auto schon herausfahren. Ich blieb auf meinem Sitz. Alle redeten durcheinander. Der eine sagte vor, der andre zurück. Ich sollte langsam anfahren, aber Gas geben. Dann stellten sie sich vor. Der eine hieß Thomas Edison und der andere Thomas Müller???!!! Langsam wurde mir mulmig, die Flut kam näher. Dann hielten die Jungs aber einen Pickup an und heraus stieg ein gut situierter Herr mit Shorts und ohne Schuhe. Er fragte, ob wir deutsch oder englisch sprechen. Das war Walter, geboren in Namibia mit seiner Mutter, die ihren völlig verstörten Dackel auf dem Arm hatte. Das war eine unheimliche skurrile Situation. Nun waren wir fast 10 Personen und alle riefen durcheinander. Walter brachte aber ein bisschen Ruhe in der Sache,auf ihn und natürlich Frank, waren die einzigen auf die ich hörte. Jedenfalls dauerte die ganze Aktion etwa 1 Stunde und das Auto war frei, die Reifen platt, da sie fast die ganze Luft abgelassen hatten. Und nun kam das, was ich befürchtete. Die Schwarzen forderten ihre Lohn für ihre Arbeit ein. Wir gaben ihnen eine fürstliche Entlohnung und Lebensmittel, aber es war immer noch nicht genug. Da griff dann Walter aber richtig ein und brüllte sie Landessprache an. Daraufhin verzogen sie sich. Wir fragten ihn was er zu ihnen gesagt hat, darauf hin antwortet er, dass sie nicht so gierig sein sollen und sich hier vor den Touristen nicht so aufführen sollten, das wäre peinlich. Er pumpte unsere Reifen auch noch auf , damit ich nicht auf Felge fahren musste. So, die Robben gucken wir uns morgen an.




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