An diesem Morgen konnten wir nicht so viel rumdudeln, denn
wir hatten noch etwas vor. So gingen wir ein paar Meter weiter zu einer älteren
Dame, die sich darauf spezialisiert war Frühstück zu zubereiten und Wäsche zu
waschen. So verbanden wir beides gleich. Wir bekamen Kaffee, Brötchen, Eier,
Butter und Marmelade vorgesetzt, dazu einen Orangensaft. Gut gestärkt gingen
wir zu unserer Unterkunft zurück. Von dort wurden wir dann ein paar Minuten
später von einem Auto abgeholt. Heute sollte es zu einer Tagestour gehen. Auf
dem Programm standen der Besuch, der „Isla de la plata“, die auch das „kleine
Galapagos“ genannt wird, danach sollte es zum Schnorcheln gehen. Und nebenher,
besonders auf der Hin- Und Rücktour sollte das Whale Watching auch nicht zu
kurz kommen. So würden wir den ganzen Tag beschäftigt sein. Das Wetter war
nicht so schlecht wie gestern, doch zeigte sich die Sonne nur sporadisch. Es
war angenehm warm, aber von Hitze keine Spur. Am Bootsanlegen angekommen,
machten wir uns mit einem Teil der anderen Gäste bekannt. Es waren Kanadier und
Deutsche unter ihnen. Neben Max waren noch 3 weitere Kinder von der Partie,
doch waren sie wesentlich jünger als er und sehr auf die Eltern fixiert. Max
machte das wenig aus, denn er unterhielt sich mit den Erwachsenen auf Deutsch
und Englisch. Insgesamt waren wir 16 Personen. Unser Guide war sehr netter Typ,
der nicht nur spanisch sondern auch englisch sprach. Oh welch ein Wunder in
Südamerika. Die Bootsfahrt bis zur „Isla de la Plata“ sollte etwa 1 Stunde
dauern. Doch wurden wir während der Fahrt immer wieder von uns querenden
Meeressäugern abgehalten, uns zügig fortzubewegen. Immer wieder sahen wir eine
große Wasserfontäne in der Luft. Dann sahen wir wie eine Menge Wasser Richtung
Himmel geschleudert wurde. Wir waren umzingelt von Buckelwalen, die ihren Weg
aus der Antarktis in wärmeren Gewässern suchten und vor der Küste Ecuadors Halt
machten. Als erstes treffen die Männchen
ein, die kleiner als die Weibchen sind. Erst zum Ende der Saison, etwa
September, nachdem sie fast 7000 km hinter sich gebracht haben, kommen auch die
hochträchtigen Weibchen vor der Küste an, denn für sie war die Reise besonders
anstrengend. Hier können sie nun in Ruhe ihre Kälber gebären und ihnen genügend
Schutz und Nahrung anbieten, wie sie benötigen. Erst mit einer genügenden
Fettreserve kehren sie in die Antarktis zurück.
So konnten wir den, fast 30 Tonnen Kolossen, beim Angeben im
Wasser zusehen. Doch irgendwann tauchten sie ab und waren nicht mehr gesehen.
Unser Kapitän drehte bei und wir nahmen wieder Fahrt Richtung Insel auf. Hier
begrüßte uns schon eine große Anzahl an Wasserschildkröten. Sie kamen geradewegs auf das Boot zu geschwommen,
in der Hoffnung es gibt was zu fressen. Nach einem kleinen Gang durchs
Knietiefe Wasser betraten wir die Insel. Wir bekamen eine kleine Einweisung und
los ging es. Unser Guide ging vor und erklärte uns etwas über die Pflanzen- und
Tierwelt auf der Insel. Dabei erklommen wir den höchsten Punkt, der etwa 170m
hoch war. Auf dem Weg trafen wir immer wieder die unterschiedlichsten Tiere.
Kleine Echsen, ungiftige Schlangen und natürlich ganz viele Seevögel, für die
das Eiland ein wahres Paradies darstellt. Die Vögel hatten es uns am meisten
angetan, denn sie brüteten stellenweise auf dem Fußweg oder in unmittelbarer
Nähe. So sahen wir Blaufußtölpel und die
unterschiedlichsten Arten von Fregattvögeln. Am eindrucksvollsten waren die Binden
Fregattvögel mit ihrem roten aufgeplusterten Kehlsack. Die Wanderung dauerte
etwa 2 Sunden.
Danach gab es eine Stärkung an Bord und wir suchten unseren Schnorchel
Platz auf. Die Sonne hatte immer noch
Probleme die Wolken zu durchdringen. Bei der Wanderung war das gar nicht so schlecht,
aber zum Schnorcheln war es weniger gut. Da wünscht man sich doch blauen
Himmel. Auch wenn wir uns direkt am Äquator befinden, war das Wasser durch den
Humboldtstrom nur mäßig warm. Die Temperatur war durchaus in Ordnung, aber
hatte nichts mit Wassertemperaturen der Tropen zu tun. Doch wir ließen uns
davon nicht abbringen und sprangen in das kühle Nass. Unter uns erstreckte sich
eine Welt aus Korallen und vielen kleinen und großen Fischen. Wir genossen die
Zeit im Wasser. Wieder beschäftigt mit
der Unterwasserwelt vergaßen wir die Wochen der Kälte und Trockenheit. Es war
bereits nachmittags, als wir uns auf den Weg zurück nach Puerto Lopez machten.
Und wie schon auf dem Hinweg wurde die Fahrt von kraftstrotzenden Männchen unterbrochen.
Eines wollte es dann endgültig wissen und zeigte mit akrobatischen Einlagen wie
leicht man 30 Tonnen aus dem Wasser katapultieren kann. Spätestens jetzt ging
nur noch ein „Oh“ und „Ah“ durch die Sitzreihen. Ich wusste gar nicht, dass
Macho Gehabe so eindrucksvoll sein kann.
Nach dieser Vorführung kehrten wir nach Puerto Lopez zurück.
Alles in allem ein gelungener Tag. Morgen werden wir uns auf die letzte Etappe
unserer langen Reise vorbereiten und ein wenig ausspannen.
Frank da hast du wirklich tolle Fotos gemacht. Vielen Dank! Jetzt kann ich auch meiner Familie zeigen, was ich an diesem Tag so erlebt habe.
AntwortenLöschenGrüße! Franziska