In der Nacht hatte es mehr als jeden anderen Tag zuvor
geregnet. Gewitter, Sturm und sintflutartige Regenfälle übergossen das Land. In
der Nacht war kaum an schlafen zu denken. Das Donnergrollen ging uns durch Mark
und Pfennig. Die Blitze zuckten in so kurzen Abständen vom Himmel, dass die
Nacht zum Tag wurde. So bekam ich in der Nacht die Nachricht von Doris, dass
die Straße nach San Jose gesperrt war. Die Straßen waren überflutet und mehrere heftige
Erdrutsche hatten die Straßen unpassierbar gemacht.
Nach dem Frühstück fuhr ich mit Doris zum Busbahnhof. Dort
bestätigten sie uns das, was wir schon vermutet hatten. Heute wird wohl kein
Bus mehr Cahuita erreichen geschweige verlassen. Unsere Gefühle, besonders
meine, waren gemischt. In Cahuita zu sein ist jetzt nicht das Schlimmste. Doch
hatte ich für uns ein Auto gemietet und Übernachtungen gebucht. So fing ich an,
die betreffenden über unsere Situation zu informieren. Und wir hatten das
Problem, wo schlafen. In Cahuita war gerade das Calypso Festival und alle
Unterkünfte waren ausgebucht. Im Notfall bat uns Doris an in ihrem Haus unter
zu kommen, doch hätten wir dort kaum Platz gehabt. Da kam Doris die Idee. Ihre
Freundin aus Deutschland war gerade nicht da und ihr Haus stand frei. So
kontaktierte sie sie und sie war damit einverstanden, dass wir in ihrem Haus
bleiben könnten. Dieses Arrangement hatte auch noch den Vorteil, dass wir uns
um die 2 Katzen und den Hund kümmern konnten.
So brachte uns Doris zum Haus, was wunderschön direkt am
Meer lag. Wir fühlten uns gleich sehr wohl und Tiere waren glücklich nicht mehr
allein zu sein. Nichtsdestotrotz gingen wir mehrmals am Tag zum Busbahnhof um
uns auf dem Laufenden zu halten. Doch irgendwann saß auch da niemand mehr, der
uns hätte Auskunft geben können. Das einzige was wir noch machen konnten war am
Abend auf das Festival in die Cocos Bar zu gehen, etwas zu essen, Bier zu
trinken und nach karibischen Klängen unser Hinterteil von links nach rechts
wippen zu lassen. Stranden kann manchmal auch schön sein.
Es war spät geworden. Morgen werden wir sehen, wie es weiter
geht. Alles ist möglich.
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